Therapeutische Verfahren
Wenn die Psyche so weit aus dem Gleichgewicht geraten ist, dass die Diagnose einer krankhaften Störung zu stellen ist, ist dies eine Indikation für Psychotherapie, gegebenenfalls auch für medikamentöse Behandlung.
Unter den Begriff Psychotherapie fallen verschiedene, wissenschaftlich fundierte "Basisverfahren", wie die Tiefenpsychologie und Zusatzmethoden, die oft sehr hilfreich sind.
Seit einigen Jahren befasse ich mich auch mit der Wirkung von Klängen und Rhythmen auf die Psyche und die körperliche Befindlichkeit. Der gezielte Einsatz bestimmter Instrumente, Klangkörper und Rhythmen kann tiefe Prozesse anstoßen und auch aus sich heraus heilsam sein. Diesbezüglich befinde ich mich in mehrjährigen Fortbildungen.
Es ist mir ein Anliegen, für jeden Klienten bzw. Patienten die jeweils zur Situation und Problematik am besten passende Therapiemethode anzuwenden; diese kann auch innerhalb des Prozesses wechseln. Grundsätzlich geht es darum, auf dem effizientesten Weg die bei jedem Menschen vorhandenen Ressourcen und Selbstheilungskräfte zu finden und zu aktivieren. Ganz ohne Umwege ist dies allerdings nicht immer möglich, häufig müssen zunächst unbewusste Widerstände und Denkmuster erkannt und kreativ verändert werden, um die bestmögliche Lösung zu finden.
Die meisten Ereignisse sind unsagbar,
vollziehen sich in einem Raum,
den nie ein Wort betreten hat.
Rainer Maria Rilke
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Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Tiefenpsychologische Psychotherapie ist neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie eines der Standardverfahren zur Behandlung psychischer Störungen.
Laut Psychotherapie-Richtlinien der Kassenärztlichen Bundesvereinigung soll „die unbewusste Psychodynamik aktuell wirksamer neurotischer Konflikte unter Betrachtung von Übertragung, Gegenübertragung und Widerstand behandelt werden“.
Übersetzt heißt das, man versucht im Gespräch und über die Gestaltung der therapeutischen Beziehung zu verstehen, wie der aktuelle Konflikt auf unbewusster Ebene mit lebensgeschichtlichen Ereignissen zusammenhängt, welche Beziehungserfahrungen der Klient gemacht hat und wie sich diese auf seine jetzige Lebens- und Beziehungsgestaltung auswirken.
Ziel ist es, durch Erkennen der Zusammenhänge und auch der Würdigung eigener Stärken, mit Unterstützung des Therapeuten neue Lösungswege zu erproben, neue Handlungsspielräume zu finden und diese auch konkret umzusetzen
(„Therapie machen um sich zu verändern, nicht Therapie machen statt sich zu verändern“).Veränderung braucht Zeit, es geht um einen Entwicklungsprozess, der zeitlich nicht unter einem Jahr, oft auch länger, zwei bis drei Jahre, anzusetzen ist. Die Gespräche finden in der Regel einmal wöchentlich über eine Dauer von 50 Minuten statt, nach einer Anfangsphase können die Abstände auch weiter auseinander liegen. Eine laufende Therapie kann sowohl vom Klienten, als auch vom Therapeuten nach Absprache beendet werden, wenn sie als nicht stimmig oder nicht Erfolg versprechend erscheint.
Bei manchen umschriebenen Problemstellungen (Phobien, situativ bedingte Ängste, einzelne traumatische Belastungsstörungen) kann aber auch bereits nach wenigen Sitzungen eine Besserung oder Heilung eintreten.
Die weiteren von mir angewandten Behandlungsmethoden sind Zusatzverfahren, die bei sehr umschriebenen Problemstellungen isoliert angewandt werden können, bei komplexeren Störungen aber in den Verlauf integriert werden und der Beschleunigung des Prozesses dienen.
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Hypnose, Hypnotherapie
Hypnose ist ein besonderer Bewusstseinszustand, in welchem komplexe Veränderungen der Körperfunktion, der Wahrnehmung, des Denkens und der Emotionen vorkommen. In diesem Zustand besteht eine erhöhte Bereitschaft zu Veränderungen, zur Annahme von Suggestionen (aber nicht gegen den eigenen Willen oder eigene Grundsätze), ein verbesserter Zugang zum Unbewussten, zu eigenen Fähigkeiten, Ressourcen, auch zu "vergessenen" , verdrängten Erfahrungen. Nach Dirk Revenstorf "ermöglicht Hypnose unter günstigen Umständen, mehr von der Bandbreite der physiologischen, emotionalen und kognitiven Möglichkeiten zu nutzen, als im Alltagsbewusstsein zugelassen wird".
Dieser Zustand einer leichten oder etwas tieferen Trance kann therapeutisch genutzt werden, um innere Suchprozesse anzustoßen und Zugang zu tieferen Schichten unserer Psyche zu finden. Und eben hier hat jeder Mensch einen großen Schatz an Wissen, sowohl über die Ursachen der „Blockaden“ und Symptome als auch über die Möglichkeiten der Lösung.
Selbstorganisatorische Hypnose
Selbstorganisatorische Hypnose heißt, wir orientieren uns am Unbewussten des Klienten, sodass Fremdbestimmung oder Beeinflussung durch den Therapeuten bei korrekter Anwendung praktisch ausgeschlossen werden können. Im Gegensatz zur klassischen Hypnose gibt es keine direkten Suggestionen (wie Sie es vielleicht von der Showhypnose kennen), stattdessen soll der Klient mittels Fragestellungen oder Prozessanregungen selbst seine Antworten und Lösungen finden.
Einen guten Zugang zu unbewusstem Wissen kann man finden, indem man die Symbolisierungsfähigkeit des Unbewussten nutzt. Nach Carl Gustav Jung ist „das Symbol der bestmögliche Ausdruck eines weitgehend unbewussten Inhalts“; es kann sowohl im Zustand der Hypnose wie auch in Träumen vielschichtige Inhalte und Bedeutungen enthalten – von verdrängten persönlichen Erfahrungen und damit verbundenen Gefühlen, bis hin zu Einflüssen und Wissen aus der Familiengeschichte; letztendlich auch, in noch tieferen Schichten, Repräsentationen aus dem Kollektiven Unbewussten in Gestalt so genannter Archetypen.
Inhaltlich werden die gleichen Ziele verfolgt wie in der tiefenpsychologisch orientierten Psychotherapie, mit dem Unterschied, dass die Behandlungen oft viel kürzer sind, da man über den direkten Zugang zum Unbewussten „Abkürzungen statt Umwege“ gehen kann.
Besonders hervorzuheben ist die große Verarbeitungskapazität des Unbewussten sowie seine immer zuverlässige und extrem schnelle Reaktionsfähigkeit. Hierauf basiert das Züricher Ressourcen Modell (ZRM, Maja Storch und Frank Krause), ein mit Bildern arbeitendes Verfahren zur Entwicklung zielorientierten Handelns.
In der Traumatherapie kann Hypnose ebenfalls zur Anwendung kommen. Aber auch Suggestionen, direkt oder indirekt/metaphorisch, habe ihren Platz in der Hypnotherapie z. B. zur Linderung von Schmerzen, Lösung von Abhängigkeiten oder hartnäckigen Gewohnheiten.
Zur Schmerzbehandlung kann eine besondere Form tiefer Hypnose angewendet werden.
Von den deutschen Ärzte- und Psychotherapeutenkammern wird die Hypnotherapie mittlerweile als wissenschaftlich fundierte Methode anerkannt; Fortbildungen in diesem Bereich werden mit entsprechenden Punkten bewertet.
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PEP (Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie)
PEP (nach Michael Bohne, früher auch Energetische Psychologie genannt) ist als „Klopftechnik“ in den letzten Jahren bekannt geworden.
Die einfach zu erlernende Technik kann in die traditionellen psychotherapeutischen Verfahren und Coaching integriert werden, wodurch sich der Verarbeitungs- und Lösungsprozess deutlich beschleunigen lässt.
PEP ermöglicht es, aktuell belastende Gefühle und Gemütszustände, hartnäckige negative Selbstüberzeugungen und Blockaden effektiv und dauerhaft aufzulösen und die Selbstwirksamkeit zu aktivieren. Die Selbstbeziehung wird verbessert, Selbstwertgefühl gestärkt.
Praktische Vorgehensweise
Der Patient/Klient klopft unter Fokussierung auf belastende Emotionen und die damit einhergehende Körperempfindung auf bestimmte Akupunkturpunkte an der Hand, im Gesicht und am Oberkörper; hierdurch kommt ein emotionaler Verarbeitungsprozess in Gang, der zur Reduzierung oder gar vollständigen Auflösung der negativen, selbsthemmenden Emotionen führt.
Hinzu kommen differenzierte Selbstakzeptanz- und Selbsbestätigungsinterventionen, mit welchen einschränkende Denkmuster über uns selbst (sog. negative Glaubenssätze, Selbstsaboteure, Selbstvorwürfe, usw.) behandelt und aufgelöst werden können. Dieses „binokulare Modell“ nach Michael Bohne verbindet auf höchst effektive Weise die Behandlung negativer (dysfunktionaler) Emotionen durch Klopfen und die Behandlung negativer Kognitionen (Gedanken) mittels Selbstakzeptanz, wodurch oft erstaunlich schnell emotionale Entlastung eintritt und neue, konstruktive Lösungen gefunden werden.
Aus psychodynamischer Sicht sind Ansätze verschiedener Therapieschulen in PEP integriert.
Aus den obigen Ausführungen lassen sich vielfache Anwendungsbereiche ableiten: alles was mit belastenden Gefühlen und Gedanken zusammenhängt - wenn diese dysfunktional sind, d.h., wenn sie nicht (mehr) wirklich berechtigt oder angemessen sind und die Selbstentwicklung hemmen.
Besonders gut eignet sich PEP bei Ängsten, Stress und Burn-out, Selbstwertstörungen und psychischen "Blockaden".
Sie können das Verfahren bei mir lernen, um es dann als Selbsthilfetechnik weiter anzuwenden oder im Rahmen einer längeren Psychotherapie damit arbeiten.
Weiterführende Informationen
Was ist PEP? (www.dr-michael-bohne.de)
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Familien- und Systemaufstellungen
Ich mache selbst keine Aufstellungen, aber es ist wichtig zu wissen, dass die Ursprünge von ansonsten unerklärlichen Symptomen, Gefühlen, Verhaltensweisen, Konflikten, usw. nicht nur in der eigenen Lebensgeschichte, sondern möglicherweise eine, zwei, oder sogar mehrere Generationen zurück liegen können.
Häufig spielen sich über Generationen hinweg immer wieder dieselben Konflikte ab oder es gibt Verschwiegenes, Traumatisierungen, Geheimnisse, die auf unbewusster Ebene eine negative, manchmal zerstörerische Wirkung auf das Leben der jetzt lebenden Personen haben.
Entscheidend ist dabei nicht, was geschehen ist, sondern wie damit umgegangen wird.
Familien und andere Systeme unterliegen bestimmten, universellen Gesetzmäßigkeiten, die von Bert Hellinger formuliert wurden. Die oben beschriebene Problematik ergibt sich im Wesentlichen aus der Nichtbeachtung dieser Regeln (s. auch www.mahrsysteme.de, Grundlagen der Aufstellungsarbeit), was aber nicht aus Böswilligkeit, sondern aus Liebe und Verantwortungsgefühl geschieht.
Häufig ist es möglich, über Hypnose einen Zugang zu dem unbewussten Wissen über die Familiengeschichte und damit zusammenhängende Verstrickungen zu finden, wobei es keine Rolle spielt, ob der Klient die Vorfahren persönlich gekannt hat. Mittels einer von Dr. Katharina Drexler entwickelten EMDR-Modifikation können emotionale Belastungen, die auf unbewusster Ebene von den Eltern übernommen wurden, oft effektiv und dauerhaft geheilt werden.
Ziel dieser Therapieform ist es, Zusammenhänge zu erkennen, die Auswirkungen des Gestern im Heute, und Lösungen zu finden, die den Systemgesetzen folgen, alte Muster auflösen und den eigenen Weg freigeben.
Weiterführende Literatur
Falls Sie hierzu mehr wissen möchten, kann ich folgende Literatur empfehlen:
- Albrecht Mahr, Von den Illusionen einer unbeschwerten Kindheit
und dem Glück, erwachsen zu sein
SCORPIO - Katharina Drexler, Ererbte Wunden heilen
Klett-Cotta - Ilse Kutschera, Was ist nur los mit mir?
KÖSEL - Robert Neuburger, Das Familientrauma Patmos Verlag
- Albrecht Mahr, Von den Illusionen einer unbeschwerten Kindheit
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EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)
EMDR ist eine relativ neue , mittlerweile aber allgemein anerkannte, sehr effektive Therapieform, die ursprünglich zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen entwickelt wurde.
Sie geht zurück auf die amerikanische Psychologin Francine Shapiro, die in den späten 1980er Jahren durch Zufall die verblüffende Wirkung der wechselseitigen Hirnstimulierung (ursprünlich durch Augenbewegungen) entdeckte und diese zunächst mit großem Erfolg bei kriegstraumatisierten Vietnam-Veteranen anwandte. Hiermit stand erstmals eine effektive und schnell (oft schon innerhalb einer einzigen Sitzung) wirksame Methode zur Behandlung traumatisierter Menschen zur Verfügung.
Seitdem ist die Vorgehensweise in den Grundzügen gleich geblieben, es eröffnen sich aber nach und nach weitere Anwendungsmöglichkeiten bei Störungen und Symptomen, die auf den ersten Blick nicht traumatischen Ursprungs sind, bei näherem Hinsehen aber doch eine ganze Reihe von Mikrotraumatisierungen in der Vorgeschichte zeigen.
EMDR ist ein neuro-psychologisches Verfahren, das eine Weiterverarbeitung traumatischer, eingefrorener Erinnerungen und Gefühle ermöglicht, sodass der traumatische Komplex sich auflösen und neue Bewertungen und Handlungsmöglichkeiten entstehen können.
Die Heilungsprozesse laufen dabei selbstorganisatorisch ab, das heißt, während der bifokalen Stimulation kommt ein Verarbeitungsprozess in Gang, an welchem Kognitionen (Gedanken), Emotionen (Gefühle) und besonders auch Körpergefühle beteiligt sind. Dieses geschieht praktisch „von selbst“ im Klienten, der Therapeut hat eine beobachtende Position und interveniert explizit nicht in den Vorgang.
Durch die äußeren wechselseitigen Reize (z.B. Augenbewegungen, auditive Stimulierung) werden verschiedene Hirnareale aktiviert und kommen miteinander in Kontakt, gleichzeitig schwingt die Aufmerksamkeit zwischen zwei Polen (Belastung und Ressourcen). Erstarrtes kann in Fluss kommen, es bilden sich neue neuronale Netzwerke. Für genauere neuro-physiologische Erläuterungen können Sie entsprechende Fachliteratur konsultieren.
Konkret sieht das so aus: Sie konzentrieren sich auf eine bestimmte belastende Erinnerung, auf die jetzt dabei wahrgenommene Emotion und Körpergefühl, sowie Ihre dazugehörige Selbstüberzeugung dann werden Serien von bilateralen Stimulierungen durchgeführt (außer Augenbewegungen können es auch akustische oder taktile Reize sein), in den Pausen teilen Sie dem Therapeuten kurz mit, was Sie wahrnehmen.
Die Anwendungsbereiche sind vielfältig; vor allem natürlich Belastungen durch traumatische Erfahrungen jeder Art, auch wenn diese schon viele Jahre zurückliegen. Vom Symptom ausgehend : Ängste und Phobien, Panikattacken, Essstörungen, chronische Schmerzen, psychosomatische Störungen, Depressionen.
Weiterführende Informationen
Institut für Traumatherapie Oliver Schubbe, Berlin (www.traumatherapie.de)
"Fokale" Therapieformen
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Brainspotting
Brainspotting ist ein innovatives, vom New Yorker Psychoanalytiker Dr. David Grand seit 2003 entwickeltes Verfahren zur Traumaverarbeitung, welches an EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) anknüpft, aber doch einige Unterschiede in den Anwendungsbereichen aufweist. Es eignet sich besonders zur Prozessierung von emotional belastenden Ereignissen oder auch diffusen, mit Worten nicht genau zu beschreibenden Gefühlen, welche im „Gedächtnis des Körpers“ und in tieferen Hirnstrukturen abgespeichert sind und deren Ursache sich oft dem Bewusstsein entzieht. Es eignet sich daher besonders zur Behandlung von Symptomen, die jenseits des bewussten sprachlichen Zugriffs liegen. Bei EMDR wird im Gegensatz dazu mehr das bewusste Denken oder Kognition einbezogen.
Wenn Sie Interesse an der genaueren neurobiologischen Funktionsweise der Methode haben, können Sie diese unter den unten stehenden Links nachlesen, hier möchte ich mich weit gehend auf die praktischen Aspekte begrenzen.
Brainspotting funktioniert folgendermaßen: Der Klient konzentriert sich auf ein belastendes Gefühl oder Ereignis und auf die jetzt dabei wahrgenommene Körperempfindung ("felt sense"). Sodann wird eine Blickrichtung bzw. Augenposition gefunden, in welcher das Belastungsgefühl am intensivsten ist (Brainspot).
Diese Augenposition wird beibehalten, es kommt zu einer Aktivierung verschiedener Zentren im Gehirn, wo traumatische Erfahrungen sowie die damit verbundenen Emotionen und Körperempfindungen gespeichert sind. Es kann sein, dass das ursprüngliche Ereignis bewusst erinnert wird, oder aber auch nicht, für das Ergebnis spielt das keine Rolle.
Durch die Haltung der Augenposition und gleichzeitige Aufmerksamkeitsfokussierung auf die Körperwahrnehmung und Emotionen kommt die Selbsregulierungsfähigkeit des Gehirns in Gang, was eine Weiterverarbeitung des traumatischen Geschehens und Herstellung eines neuen Gleichgewichts bewirkt.
Um ein Gegengewicht zum belastenden Gefühl zu schaffen, können sogen. Ressourcen-Brainspots genutzt werden, das sind Augenpositionen, in welchen die jeweiligen Stärken und Fähigkeiten des Klienten besonders intensiv spürbar werden.
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und ergeben sich aus der obigen Beschreibung; unter anderem traumatische Erfahrungen, Ängste, chronische Schmerzsyndrome mit psychischer Komponente, Suchtverhalten , Stressgefühl.
Weiterführende Informationen
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Traumafokus/Schmerzfokus
Dies ist ein neuropsychotherapeutisches Verfahren zur Behandlung von chronischen Stresserkrankungen und Schmerzsyndromen, welche von Dipl. Psychol. Thomas Weber, Begründer des Instituts für Neuropsychotherapie Wien, entwickelt wurde. Basis ist ebenfalls die Fokussierung auf die Körperwahrnehmung der belastenden Erinnerung und/oder Emotion, unter Beachtung der spontanen Blickrichtung, Aktivierung von Ressourcen, beruhigende Atemtechnik, und vor allem eine einfühlsame Einstimmung der Therapeutin auf den Klienten. Hierdurch kommt, nach Allan Schore (US-amerikanischer Neurowissenschaftler) eine intensive Interaktion der rechten Hirnhemisphären von Klienten und Therapeutin zustande (right to right brain interaction), ähnlich der Situation zwischen Kleinkind und Bindungsperson. Unter dieser Sicherheit bietenden Voraussetzung kann das Gehirn seine Aufgabe der Regulierung und Verarbeitung nachholen, auch wenn die Stressursachen Jahrzehnte zurückliegen. Viele chronische Schmerzsyndrome (Fibromyalgie, Migräne, Rückenschmerzen) haben ihren Ursprung in frühen traumatischen Erfahrungen und chronischem Stress; durch das oben beschriebene Verfahren können sich alte, verfestigte Muster auflösen und so dauerhafte Schmerzfreiheit erreicht werden.
Weiterführende Informationen
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MBEP - Mindfulness Based Emotional Processing
(Achtsamkeitsbasierte emotionale Verarbeitung)
MBEP wurde von dem US-amerikanischen Psychologen Dr. phil. Robert Weisz entwickelt. Es ist ein "achtsamer, körperzentrierter Ansatz um intrinsische emotionale Belastungen zu verarbeiten; ... dies geschieht durch Stimulation der Funktionen der rechten Gehirnhemisphäre. Die rechte Gehirnhemisphäre ist der Ort, in dem Körperbewusstheit, Einstimmung, affektive Erfahrungen, das implizite emotionale Gedächtnis und nonverbale Kommunikation verarbeitet werden. Es ist der Bereich, in dem emotionale Heilung beginnen sollte" (Dr. Robert Weisz).
Der Klient wird aufgefordert, eine belastende Erinnerung aufzurufen, die aktuellen Emotionen dazu zu identifizieren und dann wahrzunehmen, wie der Körper im Augenblick diese Emotion erlebt. Durch die teilnehmende, unterstützende Aufmerksamkeit und Einstimmung ("attunement") des Therapeuten kann der Körper die Erinnerung verarbeiten und so ein emotionaler Heilungsprozess erfolgen. Während dieses Prozesses liegt die Aufmerksamkeit ausschließlich auf der Körperwahrnehmung; es wird nicht nach Erklärungen, Verstehen, sprachlichem Ausdruck gesucht (linke Hirnhälfte). Dieser Schritt kann später stattfinden, ist aber manchmal nicht mehr notwendig.
Die Prozesse sind, nach meiner Erfahrung, oft tiefgehend, überraschend, und werden als heilsam empfunden.
Weiterführende Informationen
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AudioFokus
Dies ist die neueste, bisher wenig bekannte Form der "fokalen" Psychotherapieformen. Entwickelt wurde sie vom Dipl. Psychologen Axel Mecke, Heidelberg, in Zusammenarbeit mit TraumaFokus (Thomas Weber, Institut für Neuropsychotherapie, Wien). Sie dient ebenfalls zur Verarbeitung starker, belastender Emotionen, wozu man hier den Prozess durch Positionierung einer Klangquelle im Raum auslöst. Bei bestimmten Positionen der Klangquelle erlebt der Klient eine Intensivierung der Emotion bzw. des Körpergefühls. Wird dieser Audiofokus über längere Zeit gehalten, kommt es zu oft intensiven Verarbeitungs- und Regulationsprozessen, ähnlich wie bei den oben genannten Vorgehensweisen.
Welche der beschriebenen Zugangsformen am effektivsten ist, hängt von der Disposition des Klienten ab, bestimmte Regeln gibt es nicht.
Weiterführende Informationen
Die verschiedenen fokalen Therapieformen können auch miteinander kombiniert werden.